Schelte für die Postbank gibt es zur Zeit vom Magazin Finanztest. Grund für die Kritik sei die mangelhafte und zum Teil falsche Beratung durch Mitarbeiter der Postbank im Rahmen der Altersvorsorge: „Finanztest liegen gleich mehrere Fälle vor, in denen Kunden der Postbank Finanzberatung AG übers Ohr gehauen wurden.“ Dazu heißt es weiter: „Finanztest stieß gleich auf mehrere Fälle, in denen die Kunden weit über 100 Jahre alt werden müssten, um die Zuteilung ihres Vertrages zu erleben.“ Die Postbank weist diese Vorwürfe hingegen mit dem Argument zurück, dass es im Einzelfall sinnvoll sein könne, mehrere Bausparverträge abzuschließen, da es denkbar sei, dass Ältere zugunsten ihrer Enkel sparten (Quelle: Hamburger Abendblatt).
Die Vorwürfe gegen die Postbank stehen wohl im Rahmen der Diskussion um Finanzbaratung und deren Qualität generell. Wie unabhängig sind Bankberater wirklich? Wie unabhängig sind unabhängige Berater wirklich? Sobald es um Provisionen für verkaufte Verträge geht, ist die Unabhängigleit einer Finanzberatung auf jeden Fall fraglich!
Nützliche Hilfe oder Marketing-Trick? Rentenrechner unter der Lupe.
Die Verlockung von Online-Rentenrechnern ist groß. Ein paar Eckdaten zur eigenen Rente eingeben und dann eine vermeintlich seriöse Antwort zu bekommen, wie es denn mit der eigenen Rente aussehen wird. Das Bild ist meist düster. Die Rentenlücke eher ein Rentenloch. Doch natürlich haben die meisten Anbieter eines solchen Rentenrechners auch gleich eine Lösung parat: die Geldanlage in eigene Finanzprodukte. Denn auf diese Weise kann die eigene Rente noch gerettet werden. So funktioniert eben Marketing. Diese Art von Rentenaufbesserung durch eine maskierte Dienstleistung hat etwa das Handelsblatt in einem Praxistest unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist nicht verwunderlich. Die Ergebnisse weichen zum Teil erheblich voneinander ab. Das liegt daran, dass die Berechnung der eigenen Rente von vielen Faktoren beeinflusst wird. Welcher Rechner welche dieser Rentenfaktoren berücksichtigt, bleibt verborgen. Gemeinsam haben diese Online-Helfer jedoch eines: Sie sind ungenau!
Wer eine seriöse Online-Beratung zur Rente haben möchte und auch auf den Rentenrechner nicht verzichten möchte, der kann diese auf den Seiten der Deutschen Rentenversicherung tun. Genau hier gibt es auch einen ausführlichen Rechner, der zwar auch nicht die Zukunft voraussagen kann, aber wenigstens kein Marketingtrick ist.
Was sagen die Regierungsprogramme im Wahlkampf zum Thema "Rente"?
Auszüge aus den entsprechenden Regierungsprogrammen zur Bundestagswahl 2009 in Bezug auf die Rentenpolitik der jeweiligen Parteien.
CDU und CSU unter dem Motto "Verlässliche Versorgung im Alter sichern":
"Eine zukunftsfeste Altersvorsorge ruht auf den drei Säulen gesetzliche Rente sowie private und betriebliche Vorsorge."
"Die Ergänzung der gesetzlichen Rente durch private oder betriebliche Altersvorsorge und zusätzliche Einkommen bieten auch bei geringen Renten in fast allen Fällen einen auskömmlichen Lebensunterhalt."
" [...]halten wir auch in Zukunft am bewährten gegliederten System der Alterssicherung fest."
" [...] Bürgerinnen und Bürger, die ein Leben lang Vollzeit beschäftigt waren, eine Rente oberhalb des Existenzminimums erhalten."
"Wir wollen, dass die Kindererziehung noch besser in der Rente berücksichtigt wird."
"Wir werden die unterschiedlichen steuerlichen Förderungen der privaten Altervorsorge vereinfachen und von Bürokratie befreien.
SPD unter dem Motto "Solidarische Alterssicherung"
"Vermögen, das der privaten Altersvorsorge dient, wird nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet."
"Zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rente, ergänzt um die betriebliche und private Altersvorsorge, gibt es keine bessere Alternative. [...] Hierzu gehört auch die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bis zum Jahr 2029."
"Voraussetzung für armutsfeste Renten sind existenzsichernde Löhne und eine möglichst ungebrochene Erwerbsbiographie – für Männer und Frauen. Deshalb setzen wir uns für flächendeckende Mindestlöhne ein."
"Der Ausbau der betrieblichen Altersversorgung als zweiter Säule und der geförderten privaten Vorsorge („Riester-Rente“) als dritter Säule ist ein Erfolg sozialdemokratischer Politik. Wir wollen die Absicherung durch diese zusätzlichen Säulen verbessern."
"Wir werden in der kommenden Legislaturperiode ein einheitliches Rentensystem in Ost und West durchsetzen."
"[...] wollen wir die Rentenversicherung langfristig zu einer Erwerbstätigenversicherung weiterentwickeln."
Die Grünen unter dem Motto "Für eine umfassende Reform der Alterssicherung: Garantierente – eigenständige Sicherung – Bürgerversicherung"
"Die gesetzliche Altersversicherung mit ihrer Umlagefinanzierung ist das Kernstück der Sicherung im Alter und muss es auch bleiben."
"Wir setzen deswegen auf ein Alterssicherungssystem, das nachhaltig finanziert wird und allen eine eigenständige Rente gewährt, das wirksam vor Armut schützt und nicht zusätzliche Grundsicherungsleistungen erfordert."
"[...] unzureichende Ansprüche auf ein Mindestniveau aufstocken, welches den Bundestagswahlprogramm 2009 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 95 Grundbedarf für alle sichert."
"Mit einer solidarisch finanzierten Garantierente, die ab sofort eingeführt werden soll, wollen wir Ältere vor Armut schützen, auch jene Bürgerinnen und Bürger, die zusätzlich keine betriebliche oder private Vorsorge betreiben konnten. Die Garantierente muss aus Steuermitteln finanziert werden."
FDP unter dem Motto "Zukunft der sozialen Sicherungssysteme sichern"
"Wir wollen zugleich die private Altersvorsorge gegenüber staatlichem Zugriff besser schützen. Dazu soll das Schonvermögen für private oder betriebliche Altersvorsorge einschließlich der Riester- und Rürup-Renten verdreifacht werden... ."
"Die FDP will die Alterssicherung stärker in Richtung privater Kapitaldeckung umbau17 en. Die private und betriebliche kapitalgedeckte Vorsorge müssen gestärkt werden, da nur so die Belastungen generationengerechter verteilt werden können."
"Die FDP tritt dafür ein, dass die Versicherten ab dem 60. Lebensjahr bei versicherungsmathematisch korrekten Zu- und Abschlägen den Zeitpunkt ihres Renteneintritts frei wählen können."
"Daher fordert die FDP, alle Zuverdienstgrenzen neben dem Rentenbezug aufzuheben."
"Das Rentenrecht in Ost und West muss vereinheitlicht werden."
"Die private und betriebliche kapitalgedeckte Vorsorge müssen gestärkt werden..."
"Die geförderte private Altersvorsorge in Form der „Riester-Rente“ soll für alle Bürger, auch Selbständige, geöffnet werden."
Rentner sollten im Falle eines Umzugs die neue Anschrift unmittelbar der Rentenversicherung mitteilen. Denn falls Briefe unzustellbar sind, ist eine Weiterzahlung der Rente nicht möglich, da für eine reguläre Auszahlung eine aktuelle Adresse von der Rentenversicherung benötigt wird. Auf diese Weise sollen Überzahlungen vermieden werden. Die Änderungen der Anschrift oder Adresse nimmt der Rentenservice der Deustchen Post entgegen: www.rentenservice.com
Ab wann ist es sinnvoll, in Rente zu gehen? Diese Frage stellen sich nicht nur Menschen, die kurz vor der Rente stehen. Auch in der Planung der persönlichen, individuellen Altersvorsorge spielt diese Frage eine wichtige Rolle. Kann man sich vorstellen, bis 67 zu arbeiten? Oder gar bis 69? Wie sollte man am klügsten vorsorgen, so dass eine frühe Rente in Frage kommt?
Die individuelle Altersvorsorge
Dies alles hängt von der richtigen, individuell zugeschnittenen Altersvorsorge ab. Es gibt viele Strategien, wie „richtig“ vorgesorgt werden kann. Ob mit den Klassikern wie einer kapitalgedeckten Lebensversicherung oder dem Erwerb einer Immobilie. Auch die Riester-Rente oder die Rürup-Rente können eine passende Alternative darstellen. Wichtig ist: Der Vorsorgeplan muss individuell abgestimmt sein.
Langfristige Planung lohnt sich
Klar ist auch, dass eine solide Altersvorsorge allemal besser ist, als die Hoffnung auf riskante Anlageformen zu setzen und dabei nur kurzfristig zu gewinnen. Die eigene Rente planen, heißt auch immer: langfristig planen. Dazu sind Vergleiche sinnvoll und das Studium der vielen Angebote auf dem Markt. Nehmen Sie sich Zeit, die Angebote zur Altersvorsorge zu prüfen. Dabei können einige Stunden mehr im Nachhinein oft böse Überraschungen verhindern.
Allensbach Institut: 82% der Deutschen sind gegen eine Rente mit 67! Wär hätte das gedacht? "Die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre war zu keinem Zeitpunkt populär. Die Mehrheit der Bürger war und ist nicht einmal bereit zu konzedieren, dass sie sachlich notwendig ist...", so Renate Köcher von der Wirtschaftswoche... [in der Wiwo nachzulesen].
Die Rentner & das Finanzamt: Rentner müssen Steuer nachzahlen... [mehr in der Süddeutschen Zeitung].
Finanzkrise drückt Rente nicht so stark wie befüchtet: Studie soll dies belegen. Der gefühlte Verlust ist stärker als die realen Auswirkungen... [mehr zum Thema in Welt Online Wirtschaft].
Scholz verspricht stabile Rentenbeiträge: Trotz Wirtschaftskrise und demographischem Wandel verspricht Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sabile Rentenbeiträge... [vollständiger Artikel in der Sächsischen Zeitung].
Kommentar der Woche über die Rente mit 69 von "Power of Will"...
Forderung nach einem "Renten-Schutzschirm": Sozialverband VdK fordert eine deutliche Steigerung der Rentenansprüch von Arbeitslosen über 55 Jahren... [Pressemeldung auf Reuters].
Auch SPD fordert höhere Rente für Arbeitslose: Hartz-IV-Empfänger sollen mehr Geld für Altersvorsorge bekommen... [focus.de berichtet mehr].
Nazi Opfer werden endlich entschädigt: Bundessozialgericht macht Opfern neue Hoffnung. Überfällige Entschädigung: Rente für ehemalige Zwangsarbeiter... [mehr auf spiegel.de oder der Deutschen Welle].
Schweizer Protest gegen Abbau der Altersvorsorge: Gewerkschaft Unia potestiert gegen Abbau der Altersvorsorge und Erhöhung des Frauen-Rentenalters... [das Bieler Tagblatt informiert].
Beamtenpension überflügelt Rente um ein Vielfaches: Die Bildzeitung mal wieder ganz reißerisch...[mehr dazu auf bild.de].
EU-Parlamentarier gegen Rente mit 63: Verzicht in der Krise? So mancher EU-Parlamentarier sieht das anders! Die Heraufsetzung des Bezugsalters auf 63 für die (Zweit)-Rente für EU-Parlamentarier stößt auf Empörung bei so manchem Parlamentsmitglied. Zu Recht...? [der Stern verrät es].
Geringverdiener schlittern in die Altersarmut: Neue Studie warnt vor steigender Altersarmut... [mehr im Tagesspiegel].
Vor der Rente ist nach der Rente? Wie sieht es mit der Besteuerung der Altersvorsorge aus? Beiträge zur privaten Altersvorsorge werden immer geringer besteuert. Dafür kassiert der Staat künftig im Alter höhere Steuern... [weiter auf wiwo.de].
Während des Wahlkampfs bemühen sich nicht nur Parteien um Wählerstimmen. Auch Lobbyarbeit findet in deisen Zeiten ihren Höhepunkt. Eine Neiddebatte ist genau das Richtige, um von wesentlichen strukturellen Problemen abzulenken - oder steckt auch ein Körnchen Wahrheit an der Kritik, dass Beamte eine viel bessere Altersabsicherung genießen als Angestellte: Beamtenpension doppelt so hoch wie Rente!
Ist die Rentensicherheit abhängig vom Wahljahr? Nun ist das Rententhema auch in der high-fashion-polit Zeitschrift "Cicero" angekommen. Eine Rentendiskussionsrunde bei Anne Will aus der Perspektive von Josef Girshovich: 2021 ist die Rente sicher!
Rente mit 67 - Pro und Contra: Höhere Lebenserwartung fordert längere Lebensarbeitszeit
Auf den ersten Blick scheint es nur Argumente gegen die Rente mit 67 zu geben. Ob aus Selbstschutz oder Faktenwissen heraus, die Rente mit 67 wirkt ungerecht. Doch vielleicht steckt nicht nur politisches Kalkül hinter einer (theoretischen) Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Im folgenden einige „Für und Widers“ der Rente mit 67.
Argumente gegen eine Rente mit 67 Jahren sind:
Ob körperlich oder psychisch: Viele Arbeitnehmer sind nicht in der Lage, überhaupt bis zum 67. Lebensjahr zu arbeiten.
Jüngere Arbeitnehmer haben eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt. Eine Rente mit 67 Jahren fördert deshalb: schlechte Absicherung bei Arbeitslosigkeit, wenn man aus dem Arbeitsleben ausscheidet, bevor man die 67 erreicht hat.
Flexible Übergänge aus dem Arbeitsleben in die Rente mit 67 werden ungenügend gefördert.
Argumente für eine Rente mit 67 Jahren sind:
Eine steigende Lebenserwatung erhöht auch die Rentenbezugsdauer.
Eine Frühverrentungspolitik ist kontraproduktiv und belastet, anstatt zu entlasten.
Wer 45 Versicherungsjahre gearbeitet hat, kann weiterhin abschlagsfrei mit 65 in die Rente.
Die Beschäftigungsquote bei über 55-jährigen wird durch die Rente mit 67 erhöht.
Die Rente mit 67 trägt zur Entlastung jüngerer Generationen bei.
Weitere Diskussionsmöglichkeiten zu Pro und Contra "Rente mit 67":
Die Jahrgänge 1947-1952 kommen noch eher glimpflich davon. Für die Jahrgänge danach wird die Entscheidung "Rente mit 67" der Bundesregierung schon eher ein Politikum.
Gerade in Wahlkampfzeiten und nach der neuerlichen Rentenerhöhung, ist die Rente mit 67 abermals Thema im Bundestag. Die Opposition zweifelt, die Regierung bleibt überzeugt.
Vom Schreibtisch ins Altersheim wird es bald für viele zukünftige Rentner heißen. Lakonisch, doch irgendwie treffend. Sicherlich, die Lebenserwartung hierzulande ist so hoch wie kaum auf einem anderen Teil des Globus. Da bleibt noch genug Lebenszeit übrig, um sich beim Tanztee schon Nachmittags um 4 einen Rausch mit Eierlikör anzutrinken.
Die Fragen, die eine Verlängerung der Arbeitszeit nach sich ziehen, gehen tiefer: Zum einen wirft sie die Frage auf, wie lange Menschen auf welche Weise für die Gesellschaft produktiv sein sollen, wollen und können - zum Anderen werden wohl in nächster Zeit die Stimmen lauter werden, die das Rentensystem generell in Frage stellen.
Die jüngeren finden keine Arbeit, die älteren werden sie nicht los. Und verliert man seinen Job Mitte 40, hat man heutezutage schon ein kleineres Problem - und das nicht nur in minder qualifizierten Jobs. Eines ist sicher: Verlockend sind die Aussichten keineswegs.
Man wird bald sehen, wie die erste Kohorte mit der Herausforderung "Altersvorsorge" umgehen wird. Denn eines ist klar: Verlierer wird es geben - und das nicht zu knapp.
Rentenzusatzversorgung total: Riester, Rürup oder einfach Rüttgers? Wer privat die Rente zusatzversichern will und googelt, stößt immer wieder auf diese Namen. Zumindest die Rüttgers-Rente ist aber bis heute ein Phantom geblieben.
Er ist das soziale Gewissen der CDU: NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers forderte 2003 dass Arbeitnehmer, die besonders lange in die Sozialkassen eingezahlt haben, ein höheres Arbeitslosengeld I (ALG1) erhalten sollen - und setzte sich durch. Im Frühjahr 2008 forderte er dasselbe auch für Rentner. Wer mindestens 35 Jahre lang Beiträge eingezahlt habe und heute eine Rente nur knapp über den Grundsicherungsniveau beziehe, solle staatliche Zulagen erhalten so Rüttgers. Die Idee der Rüttgers-Rente war geboren.
Erster Widerstand kam gleich von der FDP. "Mit uns nicht zu machen", hieß es. Rainer Brüderle, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion freute sich sogar: "Es ist ein Segen für unser Land, dass Politiker wie Herr Rüttgers nicht allein regieren. Auch die Bundesregierung lehnte die Rüttgers-Pläne ab. Vize-Regierungssprecher Thomas Steg sagte diplomatisch, dass bisherige Renten-Modell habe sich bewahrt. Auch Unions-Fraktionschef Volker Kauder lehnte die Rüttgers-Rente ab. Das Bundesarbeitsministerium bezeichnete es sogar als "fahrlässig", am Solidarprinzip zu rütteln.
Zumindest in der Bevölkerung fand Rüttgers mit seinen Renten-Plänen gleich Zuspruch. Laut einer Laut Forsa-Umfrage unterstützen 89 Prozent der Befragten die Rüttgers-Rente. Und das quer durch alle politschen Lagern und Altersgruppen.
Hauptpunkte einer Experten-Kritik an der Rüttgers-Rente: das bestehende Renten-Modell richtet sich nach der Höhe der eingezahlten Beiträge und nicht nach der Länge der Einzahlungen insgesamt (so genanntes Äquivalenz-Prinzip). Die Rüttgers-Rente würden deshalb gegen das Gleichheitsprinzip verstoßen: Laut Grundgesetz muss jeder Beitragseuro gleich behandelt werden, unabhängig davon, wie lange ein Rentner vorher eingezahlt hat.
Eine weitere Frage betrifft die Finanzierbarkeit. Eine Aufstockung der Renten von bedürftigen Rentnern müsste über Steuermittel finanziert werden. Zumindest auf diesen Kritikpunkt hat Rüttgers ein starkes Gegenargument: "Das Kostenargument zieht nicht. Denn wenn ein Rentner zusätzlich Geld vom Sozialamt bekommt, dann muss dafür ja auch die Staatskasse aufkommen. Also: Warum dann erst dieser Umweg? Und den bitteren Gang zum Sozialamt sollten wir den Menschen nach lebenslanger harter Arbeit möglichst ersparen."
Im Mai 2008 sagte die CDU im Prinzip ja zur Rüttgers-Rente. Seitdem ist es still um das Projekt geworden. Auch Rüttgers scheint eingesehen zu haben, dass die Töpfe leer sind. Die Rüttgers-Rente ist bis heute ein Phantom geblieben.
Wer sich für eine Rürup-Rente entschließt, profitiert von einer staatlichen Förderung.
Ein Rürup-Vertrag kann nicht gepfändet werden, wenn er sich noch in der Ansparphase befindet.
Während der Auszahlungs-Phase kann die Rürup-Rente zu dem Teil gepfändet werden, der über der Pfändungsgrenze liegt.
Bei Arbeitslosigkeit (ALG II) wird das angesparte Kapital im Rürup-Vertrag nicht angetastet. Es zählt nicht zum anrechenbaren Vermögen.
Berufsunfähigkeit kann steuerlich abgesetzt werden, falls der Anteil am Beitrag die 50%-Grenze nicht überschreitet
Die Abgeltungssteuer ist während der Ansparphase nicht zu berücksichtigen.
Die Nachteile einer Rürup-Rente:
Die Auszahlung erfolgt ausschließlich als Leibrente.
Beiträge zur Rürup-Rente können nur gestaffelt steuerlich geltend gemacht werden.
Ein Rürup-Vertrag kann weder beliehen, noch übertragen oder verschenkt werden. Auch die Auszahlung des Rückkaufwertes ist unmöglich. Lediglich eine Beitragsfreistellung kann beantragt werden.
Die Auszahlung der Rürup-Rente muss abhängig vom Jahr des Rentenbeginns versteuert werden.
Für zugezahltes Kapital (um die geförderte Jahreshöchstgrenze zu erreichen) sind zusätzliche Gebühren fällig.
Bei einem Sterbefall eines Rürup-Vorsorgers vor der Auszahlungsphase ist das ganze angesparte Kapital für die potentiellen Erben verloren. Chance: Zusatzversicherung in Form einer Hinterbliebenen-Rente abschließen, die steuerlich zwar nicht gefördert wird, aber die Beitragsrückgewähr veranlasst (Todesfallschutz).
Auch nach Rentenbeginn ist das eingezahlte Kapital verloren, wenn der Rürup-Rentner verstirbt. Auch hier kann durch eine Hinterbliebenenrente vorgesorgt werden.
Deutschland im Juli 1889. Otto Graf Bismarck, Reichskanzler und Urheber einer revolutionären Idee, die soziale Revolutionen verhindern soll, sitzt im Berliner Reichstag. Der „eiserne Kanzler“ ist zufrieden. Eben hat das Plenum seine Gesetzesvorlage zur Invaliditäts- und Altersversicherung angenommen. Sogar die Sozialdemokraten, Erzfeind der Monarchie, haben zugestimmt. Arbeiter ab 16. Jahren, erhalten bei Invalidität oder ab dem 70. Lebensjahr eine Rente.
Das Prinzip der Rente ist bis heute gleich geblieben: Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilten sich den Beitragssatz, ausgezahlt wird bei Arbeitsunfähigkeit. Wesentliches Merkmal der „Ur-Rente“ war allerdings, dass sie eher einen Zuschuss zum regulären Lebensunterhalt darstellte. Rentner brauchten also noch zusätzliche Reserven. Oft wurde bis zum Tod weiter gearbeitet. Durchschnittsalter damals: 45 Jahre.
Die Rente hat sich in ihrer rund 110 jährigen Geschichte zu einer Leistung entwickelt, die für die meisten Arbeitnehmer in Deutschland die wesentliche Grundlage ihrer Altersversorgung bildet – und schließlich in die Krise kam. Private Vorsorgeformen wie die Riester-Rente oder die Rürup-Rente wurden nötig. Doch bis dahin ist die Geschichte der Rente eine spannende Geschichte. Hier ein paar Eckpunkte:
1916: Das Renteneintrittsalter wird auf 65 Jahre gesenkt. Die Zahl der Rentner verdoppelt sich. 1921 folgt dann die erste große Krise: Kriegsfolgen, leere Staatskassen und Wirtschaftskrise nagen an der Rente – totaler Kollaps. Damals entstand auch das Prinzip, dass laufende Rentenansprüche aus aktuellen Einnahmen beglichen werden anstatt aus den de facto vorhandenen Reserven.
1933: Deutschland wird braun. Die Nazis, die sich ein „soziales“ Image geben, tasten die Rente nicht an. Die Grundzüge der gesetzliche Rente bleiben gleich. 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg wird sogar eine Krankenversicherung für Rentner eingeführt.
Ab 1945: in der westdeutschen Besatzungszone (spätere BRD) wird das alte Modell beibehalten, die sowjetischen Besatzungszone (spätere DDR) baut ab 1947 eine Einheitsversicherung auf und verstaatlicht Gesundheitssystem.
1957: In Westdeutschland kommt es zu einer wesentlichen Reform der Rentenfinanzierung. Bisher war das jeweils angesparte Kapital des Rentners für die Höhe der Rente entscheidend. Jetzt erhalten alle Rentner die gleichen Bezüge. Die Renten orientierten sich jetzt an der aktuellen Lohnentwicklung und dem Wirtschaftswachstum.
Hier ein Beitrag von "Lehrer-TV" über die Rente in der BRD: Was Sie schon immer über die Rente wissen wollten:
1972 sinkt das Renteneintrittsalter auf 63 Jahre. Schwerbehinderte können sogar schon mit 60 in Rente gehen
Krise der Rentensysteme
1986 plakatiert Norbert Blüm „Die Rente ist sicher.“ Doch die Rente ist in die Krise gekommen. Während die Zahl der Beitragszahler sinkt, steigt die Zahl der Rentner.
1990: Durch den Beitritt der DDR kommt das Rentensystem ins Trudeln, Deckungslücken überall. Die Renten sinken. Hohe Arbeitslosigkeit drückt auf die Rentenkassen. Das Renteneintrittsalter steigt wieder auf 65 Jahre. Wer früher in den Ruhestand gehen möchte, muss Abschläge akzeptieren.
Ab 2001 bastelt die Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder an einer Lösung des Rentenproblems. Der Staat will mit der Riester-Rente die private Altersvorsorge fördern.
2002 wird schließlich die Riester-Rente für Arbeitnehmer eingeführt, für Selbständige 2005 die Rürup-Rente.
Im Jahr 2005 bleibt der Beitragssatz mit 19,5 Prozent stabil, 2006 beschließt die Große Koalition die Rente ab 67 Jahren.
2007 spricht Innenminister Schäuble erstmals an, dass das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre steigen könnte.
Ausblick: 2o20 wird Deutschland wieder Fussballweltmeister. Bundeskanzlerin Angela Merkel, verkündet, dass das Eintrittsalter auf 80 Jahre angehoben wird...
Die Riester-Rente gilt als Inbegriff der Zusatzrente. Lohnt sich "Riester" auch für Studenten? Das Prinzip ist simpel: Wer die eigene Rente aufpeppt, also eine zusätzliche Altersvorsorge abschließt, wird vom Staat mit Zulagen belohnt: Wer jährlich drei Prozent des Bruttoeinkommens in eine Riester-Rente investiert, erhält rund 114 € Bonus aufs Renten-Konto. Junge Riester-Sparer bis 25 Jahren erhalten sogar im ersten Jahr 200 € Zulage.
Die Riester-Rente, die 2001 durch Arbeitsminister Walter Riester (SPD) initiert wurde, ist also eine Zusatzrente zur regulären Altersvorsorge, der gesetzlichen Renten-Versicherung. Im Gegensatz zur guten alten Rente funktioniert die Riester-Rente nach dem Kapitaldeckungsverfahren. Das bedeutet nicht anderes als dass bei der Riester-Rente Einzahler und Empfänger identisch sind, frei nach dem Motto: What you pay is what you get. Die Riester-Rente könnten also auch für Studenten interessant sein.
Seit Einführung der Riester-Rente haben laut Bundesarbeitsministerium rund 12,2 Millionen Vorsorger mittels Riester-Rente für das Alter vorgesorgt. Bezuschusst werden private Rentenversicherungen, Bank- oder Fondssparpläne. Angesichts der Zahlen jubiliert das Arbeits-Ministerium in einer aktuellen Pressemeldung, die Riester-Rente sei gerade in Zeiten krisenhafter Entwicklungen auf den Finanzmärkten ein verlässliches, belastbares Anlageprodukt. Jetzt zählen Beständigkeit und Vertrauen.
Doch was ist dran an der Riester-Rente? Lohnt sich ein Abschluss für Studenten und Studentinnen? Fakt ist, dass Studis, die Renten-Sparen wollen, nur dann mitmachen dürfen, wenn sie sozialversicherungspflichtig arbeiten. Wer also für 400 € kellnert oder als Call-Agent Rentnern DSL-Flatrates andreht, darf nicht mit der Riester-Rente riestern. Berechtigt sind z. B. rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer oder Wehr- und Zivildienstleistende.
Kritik an der Riester-Rente Fakt ist auch, dass das Konzept der Riester-Rente immer wieder kritisiert wird. Der ehemalige Arbeitsminister und Nickelbrillenträger Norbert Blüm, der einst "Die Rente ist sicher plakatierte", schrieb im einem Beitrag für die ZEIT, die Riester-Rente treibt Einkommensschwache tiefer in Armut.
Das ARD-Magazin Monitor schlug im Januar in die gleiche Kerbe und behauptete, die Riester-Rente sei gerade für Geringverdiener oder Langzeitarbeitslose ein Verlustgeschäft, da sie mit der Grundsicherung verrechnet werde.
Erst kürzlich nahmen auch Finanzwissenschaftler der Freien Universität Berlin das Riester-Riesenrenten-Baby unter die Lupe. Ihr Fazit: Die Politik verschwendet Milliarden von Euros, Arme sparen immer noch zu wenig. Von der Riester-Zulagen profitieren vor allem die, die ohnehin gespart hätten. Und das mehrfach: Zum einen durch die Prämie, zum anderen, weil die Zulagen und Zinsgewinne erst Jahrzehnte später bei der Auszahlung besteuert werden - dann wenn die Steuersätze für Rentner gering sind.
Interessant wird eine Riester-Rente also dann, wenn man ohnehin spart und konversative Anlageformen bevorzugt. Der Erfinder der Riesterei muss übrigens ohne Riester-Rente auskommen. In der N24-Sendung "Links-Rechts" bedauerte Walter Riester: "Ich darf ja keine, das ist der Witz der Geschichte". Als Bundestagsabgeordneter sei er nicht rentenversicherungspflichtig. Und das stimmt sogar.
Schon als Student und Auszubildender kann man Altersvorsorge betreiben - hört man zumindest immer mal wieder und vergisst es relativ schnell zwischen all den Hausarbeiten, Parties und Prüfungen. Als Student hat man schließlich wichtigeres zu tun. Stimmt! Nicht gerade aufregend irgendwelche Prospekte zu wälzen aus denen stumpfe Gesichter aus einer 1-Euro-Bildagentur herauslächeln.
Seriös ist, was verstaubt wirkt - so mancher Anbieter von Vorsorgeprodukten scheint diesen Leitspruch verinnerlicht zu haben. Auch macht es mehr Spass, als Lehrling an Autos herumzubasteln, als an irgendwelche verquasten Rentengedanken Zeit zu verschwenden. Jetzt, da die Zukunft erst vor einem liegt.
Was fällt mir selbst zu den Themen "Rente" und "Altersvorsorge" ein? Zugegebenermaßen auch nicht viel. Schlagwörter eben: Riester, Lebensversicherung, Immobilien, das gute alte Sparbuch oder Rürup. Für eine Wohnung als Altersvorsorge reicht das Verdiente und Ersparte noch lange nicht, eine Lebensversicherung depremiert irgendwie und Rürup/Riester klingt nach viel Bürokratie. Das Sparbuch - na ja, wir sind ja nicht mehr in den 80ern.
Egal, damit die oben genannten Schlagwörter nicht dort enden, wo sie dies normalerweise tun - nämlich in einem Buch Namens "später erledigen", dass sich ganz hinten in der Bibliothek befindet - werde wir in den folgenden Posts versuchen, erst einmal die Spießerthemen: Rürup und Riester zu erläutern. Es lebe das Selbststudium!
Gedanken um die eigene Altersvorsorge sind nicht gerade sexy. Vor allem wenn man vom Rentenalter noch Jahrzehnte entfernt ist. Zwar weiß man schon aus eigener Erfahrung, dass die Zeit mitunter schnell vorüber geht, doch die Altersvorsorge gehört zu den Themen, die man doch immer wieder auf "später" verschiebt.
Dass Gedanken an die eigene Altersabsicherung nicht immer in einem biederen Riester-Rürup-Universum enden müssen, soll dieser Blog zeigen. Zudem ist es sicherlich etwas Neues, sich dem Thema "Altersvorsorge" nicht in trockener Manier nähern zu müssen.
Ich hoffe, dass es mir in nächster Zeit gelingen wird, "Pimp my Rente" zu einem undogmatischen und kreativen Anlaufpunkt für interessierte "Jung-Vorsorger" auszubauen. Und vielleicht besteht auch die Chance, Interesse bei denjenigen zu wecken, die noch fern vom Rentenalter entfernt sind und sich eben deshalb keine Gedanken darüber machen, wie sie schon jetzt ins Alter investieren können.
Ich gehöre selbst zu dieser Guppe und hoffe, mich selbst von der Notwendigkeit überzeugen zu können, mehr an die eigene Zukunft zu denken, vorauszuplanen ohne dabei den Blick für das Jetzt zu verlieren.
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Gedanken um die eigene Altersvorsorge sind nicht gerade sexy. Vor allem wenn man noch
noch einige Jahre von der Rente
entfernt ist. Doch je früher man vorsorgt, desto besser: Dieser Renten-Blog soll ein paar Ideen aufzeigen. Let´s Pimp my Rente!